Gefühle, der Höhepunkt, die Connichi 2016 – Bericht


Die Connichi 2016 ist schon über eine Woche vorüber und mit 26.000 Besucher konnte man eine gleichbleibende Zahl zu 2015 nennen. Neben all unseren Interviews blieb auch etwas Zeit über die Convention zu streifen und natürlich gab es über alle Tage Eindrücke. Über manches habe ich auch mit Fans gesprochen. Lest hier einen kleinen Bericht über die Connichi, wie ich sie in den Moment der Pause erlebt habe.

Was ist das Connichi?
Ist die derzeit zweitgrößte Convention in der Anime-, Manga- und Cosplay Szene, die jährlich in Kassel stattfindet. Sie hat eine so große Anerkennung, dass die Tickets in jedem Jahr nicht nur den Eintritt auf die Convention ermöglichen. Zudem darf man mit ihnen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, um von seinem Übernachtungsort zum Event hin und abends wieder zurückzufahren.

Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf Anime, Cosplay und Manga. Es gibt in jedem Jahr zahlreiche Ehrengäste aus diesen Bereichen und die WCS Meisterschaft wird vor Ort entschieden. In den letzten Jahren gab es auch immer mehr weltweite Gäste im Bereich Cosplay.

Neben all dem steht die Connichi aber auch dafür den Menschen Japan näher zu bringen und zu zeigen das dieses Land mehr als nur Anime und Manga zu bieten hat. In den letzten Jahren wurden immer mehr Gäste aus klassischen Bereichen eingeladen und mit dem Matsuri versucht man auch ein Fest zu integrieren.

Treffpunkt/Ort
Der Ort ist seit über zehn Jahren das Kongress Palais in Kassel, welches neben seinem großen Gebäude als Veranstaltungsort mit großen Innenhof auch noch ein angeschlossenes Hotel, sowie eine Parkanlage angrenzend zum Veranstaltungsort bietet. Die prachtvollen Säulen des Haupteinganges sind in jedem Jahr ein ganz besonderer Anblick und auch die Säle im Inneren haben durch ihr Aussehen ein besonderes Flair welches sie bieten. Die Renovierung des blauen Saals ist sehr gelungen und man hat dabei seinen kunstvollen Charme eindeutig erhalten können.

Event
Tatsächlich rannte an diesem Wochenende die Zeit und gerade Steffen und ich haben deutlich weniger gesehen, als wir uns anschauen wollten. Daher werde ich hier mehr auf das Eingehen was uns aufgefallen ist. Aus dem Park können wir gar nichts sagen, da wir es dort nicht hingeschafft haben.

Vieles war in diesem Jahr, wie in jedem Jahr. Tatsächlich ist die Eingangshalle schon fast wie ein liebgewonnenes Wohnzimmer, in das man zurück kommt. Wie jedes Jahr findet man dort Tokyopop, Kazé, peppermint anime, Nintendo, FilmConfect und nipponart. Die größte Veränderung gab es hier am Stand von peppermint anime, die ihren Aufbau komplett verändert haben. Square Enix war in diesem Jahr nicht neben Tokyopop, die Ecke nutze der Manga Publisher um seinen Ehrengast Boichi zu feiern, dessen Werke dort in großen Mengen auslagen.
Ganz neu war SailorMoon Germany dabei, die an der Wand neben nipponart ihren Stand hatten. Crunchyroll und KSM Anime fand man im hinteren Bereich der Eingangshalle, vor dem Übergang zu den Händlern. Ebenfalls vertreten waren dort auch der Pyramond Verlag mit Christian Allmann und Delfinium Prints mit David Füleki.

Der untere Händlerraum war im groben so wie letztes Jahr organisiert, mit dem Stand von EMA ganz am Anfang.  Auch der J-Store und Figuya waren in diesem Jahr wieder vor Ort, die Koneko konnte man dort finden und natürlich auch unseren Stand von Anime Illusion. Während unten alles recht gleichblieb, gab es oben nun einen weiteren Händlerraum. Der ehemalige Gamesroom (im Jahr 2015), war nun ebenfalls ein Händlerraum. Dort waren unter anderem Capcom mit dem Monster Hunter Stand zu finden, sowie Angelina Paustian mit ihrem Stand der Manga Küche.

Im Gartensaal waren im Groben auch die gleichen Händler wie im Vorjahr, es gab hier nur kleinere Änderungen, zumindest kam es mir so vor. Dort waren wie üblich Anime House, Yakitori und Japanwelt mit einem Stand zu finden, sowie auch die Animaco, die in Kürze in Berlin stattfinden wird.

Im Innenhof gab es in diesem Jahr einige Änderungen. So wurde das Bring&Buy Zelt etwas verlegt, so dass man mit und ohne Karte hinein konnte. Somit war dieser beliebte Punkt, ähnlich dem Gartensaal nun für alle zugänglich. Und das Matsuri war in diesem Jahr gänzlich anders aufgebaut. Gab es letztes Jahr noch einige Kritikpunkte an dem kurzfristig aufgenommenen Programmpunkt, hat man in diesem Jahr einiges verändert und dem Ganzen ein eigenes Zelt gesponsert. Dort gab es neben zahlreichen Ständen mit Spielen und dem Bällebad jetzt auch japanische Köstlichkeiten zum Erwerben. Sicherlich konnte man noch mehr machen, aber die Connichi hat hier großartig nachgebessert und kommt dem Feeling eines Matsuri nun deutlich näher.
Im zweiten Zelt fanden kleinere Programmpunkte statt. So hatte die Kampfgruppe Kalas mit  Kaneta Rena dort ihre Autogrammstunden mit der zusätzlichen Möglichkeit eine kleine Kata Performance selber erleben zu dürfen, unter Anleitung der Mitglieder.

Ein Fazit mit kleiner Kritik
Was war die Connichi 2016 für mich? Ich würde sagen ein Wechselbad der Gefühle. Aus irgendeinem Grund war es in diesem Jahr insgesamt anders vom Gefühl her. Nicht mehr ganz so familiär und teils neutraler, dennoch gab es auch viel Gutes.

Mein Highlight waren in jedem Fall die Ehrengäste, gerade aus dem klassischen Bereich.  Die Show der Taiko Trommler einfach nur großartig, die Kampfgruppe Kalas mit Rena ein Fest für die Besucher, zumal sie keinerlei Berührungsängste bei ihren Terminen hatten. Aber auch Herr Asaoka war sehr herzlich bei seinen Signierstunden und bot den Fans sogar Präsente. Insgesamt gab es viele sehr interessante und super freundliche Gäste, die in diesem Jahr ein Erlebnis für all die anwesenden Fans geboten haben.

Das Matsuri wurde stark ausgebaut und hat sich im Gegensatz zu letztem Jahr um locker dreihundert Prozent verbessert. Das hier noch mehr möglich ist, steht außer Frage und bei dm Erfolg des Matsuri Zeltes, kann ich mir gut vorstellen das man hier im nächsten Jahr noch mehr machen wird. Meine favorisierte Vorstellung wäre ja zwei Zelte in Reihe gestellt und davor Sitzmöglichkeiten mit passender Deko. Das Feuerwerk am Abend war eine schöne Sache und man kann nur hoffen das Capcom nächstes Jahr erneut als Sponsor einspringt.

Die Publisher haben wie jedes Jahr ein buntes Programm aufgefahren und kamen mit interessanten Produkten und zum Teil wirklich großen Ständen. Es gab wenig was man nicht bekommen konnte und die Auswahl war wieder eine Qual für den armen Geldbeutel, der einfach viel zu klein war. Wer gut schaute, konnte sogar hier und dort ein paar Schnäppchen schlagen und Merchandise erwerben, der nicht überall zu finden ist.

Aber es gab auch Kritik, in diesem Jahr sind besonders die harten Regeln und die teils ebenso harte Umsetzung aufgefallen. Ich habe es selber erlebt und auch von mehreren Gästen gehört, das in diesem Jahr oftmals recht unfreundliche Mitarbeiter da waren, die teilweise einfach herzlos und manchmal desinteressiert wirkten. Gemacht wird was angesagt wurde und nicht mehr. In einem Falle wollte eine Security Mitarbeiterin sogar recht barsch eine Orga aufhalten, weil sie nur alles ist erlaubt VIP Bändchen hatte, aber es fehlte ja die Umhängekarte. Auch die Presse wurde in diesem Jahr hart runter gestuft, kein Einlass vorab mehr. Daher gibt es auch keine Fotos vom Einlass, da dies einfach nicht möglich ist. Warum die härte in diesem Jahr da war, ist mir nicht bekannt, aber sie kam bei vielen Besucher weniger gut an und bei der Presse vermute ich, das wohl jemand Mist gebaut hat, was zu einer Abstrafung von allen führte.

So hart man die Regeln auch umgesetzt hat, wurde zum Teil nur auf die genaue Wortwahl geachtet. Es ist zwar nett wenn die Rucksäcke knallhart auf Größe kontrolliert werden, sieht man dann in den engen Gängen einen Bollerwagen mit Familie fühlt man sich dennoch veräppelt. Es mag sich nicht um einen Rucksack handeln, nur nimmt der Wagen noch mehr Platz weg. Ein weiterer Fall waren die Schlangen vor Signierstunden. Auch hier wurde nicht wie angekündigt aufgelöst und wer sich an die halbe Stunde gehalten hat, Stand plötzlich in der Mitte, wenn nicht sogar schon ganz hinten. Auch dies wurde mir von mehreren Gästen bei unterschiedlichen Punkte bestätigt.

Viel Gutes ab es auf der Connichi 2016 und ein Besuch lohnt sich in jedem Falle. Ein wenig nachdenken sollte man über Regeln und deren Umsetzung. Es kam einen etwas seltsam vor, so das sich manch einer fragte warum man forsch für das eine abgefertigte wurde, anderes aber ging. Versteht die Kritik nicht zu hart, zu mehr als achtzig Prozent war es eine gute Connichi, aber es gab auch ein wenig Kritik. Nichts was man nicht in Ruhe besprechen und ändern kann, denke ich aber sie ist da.

Trotz allem freue ich mich auf 2017, eine neue Connichi, neue tolle Gäste, neue Interviews und ein Wochenende wie man es nur einmal im Jahr hat.


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